PINKY

Die Katze Pinky war vor uns auf dem Hof. Sie gehörte der alten Bewohnerin, die im Haus auch verstorben ist. Die verweiste Katze wollte den Hof nicht verlassen und blieb da. Irgendwo hat sie auch ihren Schwanz verloren, so dass sie nur noch ein ganz kurzes Stümmelchen hat.

 

Pinky ist eine Mäusejägerin schlecht hin und daher eine sehr wertvolle Mitarbeiterin auf unserem Hof. Für ihre Dienste bekommt Sie leckeres Futter und Katzenmilch.

 

Sie ist eine totale Freigängerin und aus ihr wird nie eine verschmuste Hauskatze. Sie kommt, wenn sie Futter braucht und dann darf man sie kurz Streicheln. Ansonsten sieht man nur tote Mäuse, die sie uns auslegt als Nachweis, dass sie ihre Arbeit macht.


LEYA

Unsere süße Leya ist Anfang 2018 auf einem Bauernhof in der Nähe von Aulendorf auf die Welt gekommen und im Juni, mit 3 Monaten, in unser Leben eingezogen.

 

Leya ist ein gelungener Mix zwischen Labrador-Retriever und Appenzeller. Eigentlich ist sie ein Appenzeller in Labrador Häs. Lieblingsbeschäftigung: nach Mäusen buddeln, im Wasser plantschen und Kuscheln bis der Arzt kommt. Jetzt müssen wir noch das Pflanzen von Bäumen mit ihrer Vorliebe zum Buddeln in Einklang bringen ;-).

 

Leya ist ein absolutes Schatz. Unkompliziert und pflegeleicht. Da sie noch sehr jung ist ist sie sehr stürmisch, aber im allgemeinen ist sie ein Traumhund.


DIE SCHAFE


OUESSANTS

Die Ouessant Schafe sind die kleinste Schafrasse auf der Welt. Sie kommen ursprünglich von der Insel Ouessant in der Bretagne - Frankreich.

 

Das waren unsere ersten Schafe, die wir sehr lieb gewonnen haben. Die Ursprungsbesatzung aus 2014 von 6 Schafen (drei Mütter mit deren Kinder) ist leider Anfang 2018 um einen Mitglied kleiner geworden. Unsere liebe Granny ist an Altersschwäche verstorben. Sie ist 18 geworden, hat bereits alle Zähne verloren und wurde mit Graspellets gefüttert. Ruhe in                                                                                                Frieden liebe Granny.

 

Lasst mich die restliche Bande vorstellen:

- die hyperaktive Marie, die alle Baby Tiere am liebsten adoptieren würde (auch Hunde). Sie passt jede Gelegenheit ab, wo sie aus dem umzäunten Bereich ausbrechen kann. Ihre Klauen wachsen so schnell, dass sie ziemlich oft geschnitten werden müssen, so dass sie richtig laufen kann.

- die eitle Kamilla liebt Sonnenbaden und lässt keine Gelegenheit dafür aus. Da sie weiß ist, vermuten wir, dass sie gerne braun, wie die anderen, wäre. Bis jetzt hat das noch nicht geklappt.

- der Willow (der Sohn von Kamilla) ist ein lustiges Kerlchen. Als er noch klein war, wollte er alles mit uns mitmachen (Sägen, Hämmern, Basteln). Er war sehr verspielt und hat sich mehr als Hund als als Schaf benommen.

- der Grimm (der Sohn von Granny) war schon immer viel ruhiger als Willow, aber sehr zärtlich und lieb. Er ist eine unverdorbene Seele und sehr ausgeglichen.

- die Motje (die Tochter von Marie) ist eine kleine Kampfsau. Sie ist kernig und robust. Ansonsten sehr lieb aber nicht verschmust. Die Zweibeiner sind für sie keine Spielkameraden. Aber wenn es an Klauenschneiden oder Schur geht, dann kommt die Amazonin raus. Jedes normales Schaf gibt Ruhe wenn es auf den Rücken gelegt wird, aber nicht die Motje. Auch auf dem Rücken und mit allen vieren in der Luft, währt sie sich, schreit und schlägt um sich herum. Den Spaß bei der Schur oder Klauenpflege kann man sich nur gut vorstellen ;-).

 

Die Ouessant Schafe sind unsere sehr wertvollen Helfer bei der Gartenpflege. Die abgeweideten Stücke sind wie ein Golfplatz, sauber abgemäht. Da sie sehr klein sind (erwachsenes Tier wiegt ca. 12 kg, lebendig und mit Wolle), fressen sie auch sehr wenig. Wenn sie ein großes Stück Weide bekommen, wächst das Gras schneller nach, als es abgeweidet wird.


KRAINER STEINSCHAFE

Die Krainer Steinschafe sind eine ganz andere Geschichte als Ouessants. Das sind robuste Bergschafe aus den slowenischen Alpen und sehr menschen bezogen. Zumindest unsere ;-).

 

Ursprünglich haben wir Schafzucht mit der Krainer Steinschafen geplant. 2014 haben wir 10 junge Schafe, einen Bock und zwei Hammeln gekauft. Aller samt tolle und zahme Tiere. Bis Ende 2016 hatten wir bereits über 50 Tiere gehabt. Bei den Krainer Steinschafen sind Zwillingsgeburten normal und üblich. Einmal waren es sogar Drillinge. Leider haben wir die versprochenen Landschafts-pflegeflächen nicht bekommen und mussten uns, sehr schweren Herzen von den Tieren trennen. Wir hatten nicht genug Weideflächen. Alle zwei Wochen mussten wir die Schafe auf eine andere kleine Streuobstwiese versetzen (Netze ab- und aufbauen, Wagen verstellen, Bäume schützen usw.). Da die Krainer Steinschafe über den ganzen Jahr fruchtbar sind (asaisonale Rasse), können sie theoretisch zwei Mal im Jahr lammen. Das wäre zu viel und damit würden wir die Mutterschafe kaputt machen. Einmal im Jahr reicht es vollkommen aus. Auch die erste Trächtigkeit sollte frühestens im Alter von 18 Monate erfolgen, obwohl sie schon im Alter von 6 Monaten trächtig werden können. Aus dem Grund mussten die Böcke separiert werden. Das ist auch der Grund wieso wir so viele Hammel hatten. Sie waren einfach Gesellschafter für die Böcke. Die "Bockweide" musste weit entfernt, außerhalb Hör- und Riechweite, sein. Auf den kleinen Streuobstwiesen musste man sehr viel rangieren um allen gerecht zu werden. Über den Winter haben wir die Mutterschafe mit Lämmer auf die Hofweide gebracht und mussten das Heu für den Winter kaufen, da wir keine Mähweide hatten. Drei Jahre lang haben wir auf die Weideflächen gehofft. Letztendlich war es klar, dass wir keine bekommen werden. Wir stellten fest, dass wir uns drei Jahre lang nur noch um die Schafe gekümmert haben (einmal pro Jahr scheren, alle drei Monate Klauen pflegen, alle zwei Wochen die Weiden verstellen, jeden Tag die Schafe auf drei von einender entfernten Weiden verpflegen - im Winter zwei Mal - morgens und abends, genug Zäune, Weidegeräte und Batterien anschaffen usw.). Die andere Arbeit ist komplett liegen geblieben und unser Budget für Hausausbau ist kräftig geschrumpft. Das, von was wir hofften, Einkünfte erzielen zu können, ist fast ein Grab für unser Projekt geworden. Wir mussten die Zucht aufgeben, bevor wir unter gehen. Das ist uns unendlich schwer gefallen und es sind sehr viele Tränen bei der Trennung von unseren liebsten geflossen. Leider hatten wir keine andere Wahl gehabt. Entweder Schafe oder unser Lebensprojekt.

 

Die vier Zahme Hammel (Ull, Schnullerbacke, Lars und Raphael) sind jetzt glückliche Bewohner der Campus Galli und leben in sehr guter Haltung mit Ziegen, Skudden und anderen lieben Tierchen. Wir können sie jeder Zeit besuchen und mit denen Schmusen. Das tut gut.

 

Stribor (oben auf dem Bild als Baby), unser erstes Lamm, ist jetzt ein stolzer vierjähriger Hammel (super lieb und verschmust) und lebt bei uns zusammen mit Ouessants auf dem Hof. Seine liebevolle Mama Claire (oben auf dem Bild in Schmuse-pose) und auch sehr liebe weiße Wolke sind bei unseren Freunden in sehr guter Haltung, dürfen weitere Kinder bekommen und können  jeder Zeit wieder zu uns kommen um ihr Lebensabend bei uns zu verbringen. Wir nehmen sie sehr gerne wieder auf. Regelmäßig bekommen wir Berichte und Bildchen über sie und wissen, dass es denen richtig gut geht.

 

Die anderen tollen Tiere sind alle bei den Züchter untergekommen. Ein Schaf kann ein stolzes Alter von über 20 Jahren, bei guter Haltung, erreichen. Wir wünschen unseren Babys ein langes und glückliches Leben.

 

 

 

 

Stribor und Ouessants mit dem Kopf in Quetschhafer-Schüssel


DIE HÜHNER

Glückliche Hühner auf der grünen Weide
Glückliche Hühner auf der grünen Weide

Die Hühner sind sehr nützliche und liebe Tiere. Das sind Vesna's Lieblinge.

 

Wie alle anderen Tiere auf unserem Hof, haben die Hühner einen mobilen Stall und werden immer wieder auf einen frischen Stück Gras versetzt.

 

Eigentlich dürften sie über den ganzen Hof frei laufen, bis uns der Fuchs eine super Legehenne gestohlen hat. Seit dem sind sie mit einem Elektrozaun umzäunt. Trotzdem haben sie sehr viel Platz zum Laufen und Scharren

Junge Hühner aus 2018
Junge Hühner aus 2018

Unsere Hühner sind Sommer wie Winter draußen. Eigentlich, können sie selbst entscheiden ob sie im Stall bleiben oder raus gehen wollen.

 

Das sind robuste Tiere. Überwiegend Mixe aus verschiedenen Hühnerrassen.

 

Neben der Naturweide (Gras, Würmer usw.) bekommen unsere Hennen nur Weizen, Maisschrot und Muschelkalk zum füttern. Über den Winter gibt es Mehlwürmer und ab und zu frisches Rinderhack. Die Gemüseschalen, mit Zwiebel und Knoblauch, werden gekocht, mit den Kräuter (gegen Parasiten) vermischt und serviert. Dazu bekommen sie ab und zu, im Wasser aufgeweichtes Trockenbrot, gekochte Nudeln oder Reis.

Bunte Eier von den glücklichen Hühner
Bunte Eier von den glücklichen Hühner

Die Eier unserer Hennen sind bunt und lecker.

 

Der Dotter hat eine kräftige orangene Farbe. Diese Farbe kommt ausschließlich vom Grünfutter (frische Pflanzen) und kommt natürlich vor nur wenn die Hühner im Freiland gehalten werden. Dazu ist ein mobiler Stall von Vorteil. Die Hühner machen nämlich die kleineren grünen Flächen extrem schnell komplett kahl. Mit dem mobilen Stall kann man die Hühner immer wieder auf eine frische Weide umziehen.

 

Da wir kein Legemehl oder künstliche Zusätze im Futter anbieten, schmecken die Eier unserer Hennen auch komplett natürlich, wie Eier halt :-).

 

NATURBRUT

Mama Mathilda mit ihren frisch geschlüpften Küken
Mama Mathilda mit ihren frisch geschlüpften Küken

Wie alles andere auf unserem Hof, dürfen die Hühner auch deren natürliche Triebe ausleben. Unsere Küken kommen ausschließlich aus Naturbrut.

 

Für eine bunte Hühnerschar sorgen die dazu gekauften Bruteier, aus den kleinen Hobbybetrieben. Das war vor allem dann notwendig, wo wir keinen eigenen Hahn hatten.

 

Sobald die Henne anfängt zu glucken, wird sie separiert, so dass sie ihre Ruhe hat. Dazu haben sich die Hasenställe als super gut erwiesen. Da ist genug Platz für Mutter mit vielen Küken.

 

Die Küken entwickeln sich im Ei innerhalb 21 Tage. In dieser Zeit liegt die Mama geduldig drauf, wärmt und wendet die Eier. In dieser Zeit verlässt die Henne so ca. zwei Mal am Tag kurz den Nest. Das hat mehrere Funktionen: eine gute Henne kotet nicht im Stall und dafür muss sie raus, die Eier müssen auch ab und zu durchlüftet werden, so dass sie nicht überhitzen und diese Zeit nutzt die Henne aus um etwas zu fressen und trinken. Dann ist ein Kraftakt für die Kleinen angesagt. An den kleinen Schnäbeln ist ein sogenannter Eizahn und dieser hat nur eine Funktion: dem kleinen Küken das Aufbrechen der harten Eierschale zu ermöglichen um aus dem Ei raus kommen zu können. Manche schaffen es leider nicht. Es kann auch sein, dass die Eier nicht gut befruchtet sind. Dann hat die Henne umsonst drauf gelegen. Aber wenn alles gut geht, dann erfreut man sich einen faszinierenden Naturwunder. Die kleine Küken setzen deren ganze Kraft drauf zu schlüpfen. Danach sind sie komplett nass von dem Eiweiß und liegen kurz flach, da sie total erschöpft sind. Aber ganz schnell werden sie trocken, flauschig, sehr schnell und schauen sich nach Futter um. Dabei hilft die Mama ihren Kleinen mit ganz spezifischen Gluckenrufen und zeigt denen wo das Futter ist. Zwei - drei Tage bleiben sie dann mit der Mama im Stall und dann folgt der erste Ausflug in die große Außenwelt. Ab diesem Zeitpunkt sind die kleinen nicht mehr zu bremsen. Man kann buchstäblich zuschauen wie sie jeden Tag größer, stärker und unabhängiger werden. Trotzdem brauchen sie ihre Mama noch sehr. Die Kleinen lernen sehr viel von der Mama und werden, als erwachsene Hühner, ganz anders als diese aus dem Brutautomat. Da haben wir, am Anfang, auch eigene Erfahrungen dazu gemacht. Dazu kommt, dass die Kleinen auch Wärme brauchen. Die kleinen Körper kühlen sehr schnell aus. Dafür halten sie sich in den ersten Lebenswochen dicht an Mama und suchen häufig die Wärme unter ihrem Federkleid.

 

Die Küken der Hühner- und Enten- Vogelgruppen, schlüpfen aus dem Ei und sind sofort sehr mobil, haben Augen auf, füttern und trinken alleine. Bei den Greifvögel, Papageien, Sing- und fast allen anderen Wildvögel sind die Küken, nach dem Schlüpfen, blind, spärlich befiedert und müssen von den Elterntieren lange gefüttert werden, bis sie fähig sind deren Flügel einzusetzen und das Nest zu verlassen. Erst dann fängt die richtige Erziehung und Lehre an. 


DIE BIENEN

Bienen Behausung am Waldrand
Bienen Behausung am Waldrand

Die Bienen sind ein faszinierendes Volk. Bis ins Detail durchorganisiert und alles was sie machen hat einen Sinn.

 

Wie die anderen Tiere auch, wollen wir die Bienen nicht komplett ausbeuten. Der Honig wird nur dann geschleudert, wenn wir sicher sind, dass das Volk stark und fähig ist noch genug Futter für den Winter zu sammeln. Das heißt, nur einmal im Sommer. Wenn möglich, füttern wir über den Winter kein Zucker dazu.

 

In unserem Garten, haben wir am Anfang viele Weiden, diverse Kleearten und andere Wildblüten ausgesät, so dass die Bienen, womöglich, durch die ganze Vegetationsperiode (vom Frühling bis Herbst) was zum füttern haben. Der Löwenzahn wird bei uns nicht bekämpft ;-). Diese Pflanzen haben sich inzwischen etabliert und selbst vermehrt, so dass wir immer eine bunte Wiese haben. Um uns herum sind auch viele natürliche Streuobstwiesen. Wir hoffen dadurch, dass die Bienen hier genug Futter haben, so dass sie nicht in die gespritzten Rapsfelder fliegen. Die Biene neigt dazu, ein Futterangebot komplett zu erschöpfen, bevor sie nach anderen Nahrungsquellen sucht.

 

HAST DU DAS GEWUSST ???

 

- Der Drohn (die männliche Biene) hat keinen Vater. Er schlüpft aus einem unbefruchteten Ei und trägt in sich nur die mütterlichen Gene. Der Drohn (oder auch die Drohne genannt), hat nur eine Funktion im Bienenstock und zwar eine Jungkönigin zu befruchten. Das passiert allerdings nicht im Bienenstock, sondern irgendwo Draußen auf einem Drohnensammelplatz. Die Jungköniginnen und Drohnen kennen diesen Platz und fliegen in Sommermonaten regelmäßig hin, bis sie befruchten oder befruchtet werden. Dieser Flug und Paarungstanz sind gefährlich, da die Bienen in Liebeslust den Fressfeinden leichter zum Opfer fallen können. Für den Drohn ist der Liebesakt (der Hochzeitsflug) tödlich. Bei der Paarung wird der Penis des Drohns herausgestülpt, nach dem Akt verbleibt er bei der Königin, der Drohn fällt ab und stirbt. In einem gesunden Bienenstock, können in Sommermonaten hunderte Drohnen leben. Der Bienendrohn (unterschiedlich als bei den Solitärbienen oder Wespenarten) hat im Bienenstock überhaupt keine Funktion. Er beteiligt sich nicht an der Arbeit und kann selbst nicht mal den Nektar aus den Blüten aufnehmen. Er ist davon abhängig, bei dem sozialen Futteraustausch im Stock, gefüttert zu werden. Der sorgt nur dafür, dass sich die Genen seiner Mutter weiter verbreiten. Dafür sind die Arbeiterinnen im Stock bereit den Drohn im Sommermonaten mitzufüttern. Zwischen den Sommersonnenwende und Herbst Sonnengleiche haben die Bienen genug von Drohnen gehabt und brauchen, während der Vorbereitungen für den Winter und in den Wintermonaten keine unnützliche hungrige Mäuler im Stock. Da findet die sogenannte Drohnenschlacht statt. Den Drohnen wird der soziale Futteraustausch verweigert, sie werden (nach dem Ausflug) nicht mehr in den Stock gelassen und sogar die jungen Drohnen aus dem Stock herausgezerrt und draußen sterben gelassen. Klingt brutal, aber davon ist das Überleben von dem gesamten Volk, über die Wintermonate, abhängig. Ein Drohn hat die Lebenserwartung von 1-3 Monate. Die Drohnenbrutkammer befinden sich überwiegend in der unteren Wabenreihe. Diese sind gut erkennbar, da sie nach außen ausgebeult und dunkler sind. Die Drohnenbrut bekommt ein spezielles Drohnenfutter. 

 

- Die Königin ist die Mutter aller Bienen im Stock und wird daher auch die Stockmutter genannt. In ihrem, für Bienenverhältnisse, langem Leben, wird sie, bei dem Hochzeitstanz (siehe oben) von mehreren Drohnen (bis zum 12), befruchtet. Zum Drohnensammelplatz fliegt sie, im Alter von 1-2 Wochen, solange hin, bis sie mit der Samenmenge zufrieden ist. Den Samen sammelt sie in ihrer Samenblase.  So schwer beladen kehrt sie in ihr Bienenstock zurück. Diese Befruchtung reicht für die Königin lebenslänglich (ca. 4 Jahre). Mit dem aufgenommenen Samenvorrat befruchtet sie selbst die eigenen Eizellen und entscheidet selbst wann und wie viel unbefruchteten Eizellen sie zum welchen Zeitpunkt ablegt (daraus entstehen die Drohnen - siehe oben). Ab dem Zeitpunkt verlässt sie den Bienenstock nur dann, wenn sie den Platz für die neue Königin machen muss. Diese Entscheidung trifft sie nicht selbst. Die Arbeiterinnen bestimmen den Zeitpunkt wann sie eine neue Königin haben möchten. Wenn es so weit ist, wählen sie ein beliebiges befruchtetes Ei aus und setzen dieses in ein speziell vorbereiteten Beutel an der unteren Kante der Waben ein. Das nennt sich dann die Weiselzelle. Diese ist viel größer als die normale Wabenkammer und hängt senkrecht an dem Wabenrand, während die normalen Kammer Waagrecht gebaut sind. Die zukünftige Königin wird mit dem, speziell für diesen Zweck erzeugten, Gelee-Royal gefüttert. Diese reichhaltige Nahrung bewirkt, dass die neue Königin in nur 16 Tagen schlüpfen kann. Sobald die neue Königin geschlüpft und von dem Volk akzeptiert wird, packt die Königin-Mutter ihre Koffer, nimmt ein Teil der Stock- und Flugbienen mit und zieht aus. Das nennt sich Schwärmen. Da muss der Imker wachsam sein und dem ausgeflogenen Volk eine neue Behausung anbieten. Heutzutage, in der Natur, findet so ein ausgeflogenes Volk selten eine geeignete Behausung in welcher es den Winter überstehen kann und verendet draußen. Die alte Königin gründet dann, mit den mitgenommenen Bienen, ein neues Volk. Das geht so lange sie die befruchteten Eier legt. Sobald der Samenvorrat verbraucht ist, legt sie nur noch die unbefruchteten Eier, aus welchen die Drohnen entstehen. Somit sichert sie ab, dass ihr Gencode nicht verloren geht. Zum diesen Zeitpunkt musste schon eine neue Königin im Stock sein, die die alte ersetzt. Es kann aber leider passieren, dass die neue Königin von dem Hochzeitsflug nicht zurückkommt oder der übereifriger Imker bereits alle Weiselzellen entfernt hat. Die alte Königin stirbt dann, ohne Nachfolgerin im Stock. Wenn sowas in Unzeit (Spätherbst, Winter, früher Frühling) passiert, ist das für den Stock ein Todesurteil. In dem Fall übernimmt eine unbefruchtete Arbeiterin die Rolle der Königin und legt die unbefruchteten Eier, aus welchen ebenfalls die Drohnen entstehen. Das Volk wird "drohnenlastig" und stirbt aus, aber die Genetik bleibt. Durch den Imker kann das Volk noch dadurch gerettet werden, dass die überlebte Stockbienen dem anderen schwächeren Volk zugefügt werden, oder es kann auch eine befruchtete Königin dem Volk zugefügt werden.

 

-  Die Entwicklung einer Arbeiterin im Ei dauert 21 Tage. Diese kommt ausschließlich aus einem befruchteten Ei. Sie haben alle die gleiche Mutter, aber verschiedene Väter. Die Arbeiterinnen teilen sich in viele Arbeitsgruppen auf: die Flugbienen, welche regelmäßig den Stock verlassen und den Nektar und Pollen sammeln; die Verteidigerinnen, welche am Flugloch die Wache halten und ungebetene Gäste vertreiben; die Stockbienen (verlassen den Stock nur bei Schwärmen), welche am Flugloch den Nektar und Pollen aufnehmen und sich die Arbeit im Stock teilen. Die Arbeit im Stock ist vielschichtig: Wabenbau mit selbst produzierten Wachs, Reparatur der Löcher oder schlechten Stellen mit Propolis (auch eigener Produkt - sogenannter Bienenharz), Honigerzeugung (der Nektar oder Tau wird durch den Honigmagen gejagt), Pflege von den gelegten Eier in den Brutkammern (Arbeiterinnenkammer in der normalen Wabe, Drohnenkammer am unteren Rand der normalen Waben - ist etwas größer als normale Kammer und die Weiselzelle für die Königin), Fütterung der Brut, Pflege und Anweisung den jungen Bienen, Stockwärmen im Winter. Eine Arbeiterin hat eine Lebenserwartung von ca. 40 Tage im Sommer und ca. 6 Monate im Winter. Über Wintermonaten ist die Hauptaufgabe die Königin am Leben zu erhalten und den Stock von Feinden zu verteidigen, da in dieser Zeit keine Eier gelegt werden.

 

- Wenn eine Biene ihr Nest oder sich selbst verteidigt und sticht, das ist ihr Todesurteil. Anders als bei den Wespen, sitzt bei der Biene der Stachel fest im Hinterleib. Sobald sie die Haut des Opfers durchgestochen hat, verhakt sich der Wiederhaken und die Biene kann den Stachel nicht mehr herausziehen. Beim wegfliegen reißt sie den Stachel, zusammen mit der Giftblase, aus ihrem Leib heraus. Das ist, für die Biene, eine tödliche Verletzung und sie stirbt.

 

Wer mehr über Bienen wissen, aber nicht unbedingt ein Imker werden möchte, kann sich bei uns melden. Bei mehreren Teilnehmer wird eine Führung durch die Bienenwelt angeboten.

 

Wer ein Imker sein will, ist es am besten sich bei dem lokalen Imkerverein für einen Imkerkurs anzumelden.