Ich bin immer noch hin und her gerissen ob ich so ein Thema auf unsere Seite aufgreifen möchte. Dann war es mir klar, dass wir in Zusammenhang mit PERMAKÜCHE nicht drum herum kommen. Es werden fast täglich unzählige Essenstrends und Einstellungen aus dem nichts erschaffen. Die Lebensmittel- und Pharmaindustrie lassen nichts aus, was womöglich Profit bringen könnte. Die Medien und Journalisten machen auch noch mit. Man stellt immer wieder fest, dass es keine unabhängige Wissenschaft mehr gibt, falls es so eine je gegeben hat. Mal wird das Ei als Gesundheitsschädlich eingestuft, dann doch wieder nicht. Aktuell ist die Butter Klimakiller schlecht hin. Dann pupsen die Kühe zu viel. Eigentlich kann man alles wissenschaftlich belegen was man will. Die Forschungen und Labors kosten Geld und jemand muss dafür aufkommen. Und so wird es wie immer: WES BROT ICH ESS, DES LIED ICH SING. Schon Nitsche hat gemeint, dass die größte Masse die mit kleinstem Aufwand bewegt werden kann, die Menschenmasse ist. Ich wünsche mir, dass mehr auf Verstand als auf Modetrends Wert gelegt wird und gebe die Hoffnung nicht auf, dass wir wieder zu eine richtige Freiheit im Denken und Tun finden.


SUPERFOOD

Kürbisernte 2018 - Foto Vesna Rau
Kürbisernte 2018 - Foto Vesna Rau

Es wurde sehr unruhig unter der Erde, als sich jemand den Begriff SUPERFOOD ausgedacht hat. Unsere Vorfahren, mehrere tausende Jahre zurück, haben sich heftig im Grab gedreht.

 

Vor ein paar Jahren waren die Krautnudel oder Kürbissuppe nichts mehr als Schweinefraß oder arme Leute Essen. Auf einmal ist es hip und alle müssen es auf dem Tisch haben.

 

Das ist auch gut so. Nur muss man unbedingt mit den Begriffen "SUPERFOOD" die breite Menschenmasse dazu zurück bringen die natürliche Lebensmittel zu schätzen und zu zubereiten? Offensichtlich ja!

 

Nur leider wird hier wieder mal auf Exotik die Wert gelegt. Es reicht nicht aus, dass wir Mangold, Weißkraut, Rotkraut, Broccoli, Blumenkohl, Kohlrabi usw. haben. Es muss dazu noch Pak Choi, Bambussprossen, Goji-Beeren kommen und wer weiß was noch für Gemüse aus anderen Breitengraden.

 

Wie man weiß, bin ich gar nicht gut darauf zu sprechen. Es hat mehrere Gründe:

 

1. Jeder Mensch ist auf das Klima und natürlich vorkommende Lebensmittel, aus der Region wo man geboren ist oder lebt, geeicht. Die Natur hat es so schlau gemacht, dass die Körperzellen genau das erkennen und verwerten können. Nicht umsonst unterscheiden sich die Menschen von unterschiedlichen Breitengraden so offensichtlich voneinander. Sie essen andere Lebensmittel und leben anders. Das Sprichwort: "was der Bauer nicht kennt frisst er nicht" wird als Spott verwendet. Nur, wie in jedem Sprichwort, ist viel Wahrheit drin. Ich behaupte, dass sich unsere Körper schwer tun mit der Nahrung aus den Böden wo ganz andere Mikroorganismen, Tiere und Insekten leben. Die Folgen sind vielleicht nicht bewusst wahrnehmbar, aber keiner weiß was da genau mit unseren Körper und Organen dabei passiert. Man muss nicht unbedingt tot umfallen, aber vielleicht Allergien entwickeln oder die Organe reagieren mit einer Krankheit darauf, die medizinisch nicht unbedingt mit solcher Nahrung in Verbindung gebracht wird. Es hat auch einen guten Grund warum die Ananas nicht in Europa wächst. Sie braucht ein ganz anderes Klima, Bodenstruktur, Wasser und Luft. Die Mutter Natur hat sehr gut dafür gesorgt, dass wir da wo wir leben alles finden können was wir brauchen.

 

2. Einige von uns sind in die ferne Länder gereist und sobald es um Tropische und Subtropische Gebiete geht, schaltet sich das Institut für Tropenkrankheiten ein und eine Impfung wird dringend empfohlen um diesen Besuch weitgehend unbeschadet zu überleben. Es geht um die Keime, Bakterien, Viren und Mikroorganismen welche unsere Körper nicht kennen, nicht erkennen und sich gegen diesen nicht währen können. Genau aus diesen Länder werden die Lebensmittel eingeführt, die dort gewachsen sind und in sich genau diese, für uns gefährliche, Strukturen tragen. Wir essen es dann ungeimpft und überhaupt nicht darauf vorbereitet. Unsere Gewässer, Land und Luft sind, durch kontaminierte Transportmittel (Schiffe, Container usw.) bereits ordentlich geschädigt. Es sind einige Tier- und Insektenarten, die bei uns nichts zu suchen haben, so eingeschleppt worden und bedrohen in einem hohen Maß die Einheimischen Arten. Da die Eingeschleppten hierzulande keine natürliche Feinde haben, vermehren sie sich explosionsartig und werden zu einer echten Bedrohung, nicht nur für die einheimische Tier- und Pflanzenwelt, sondern auch für uns Menschen. Die eingeschleppten Tigermücken, Spinnen, exotische Hornissenarten können dem Mensch äußerst gefährlich werden. Kurz gesagt: diese Importe gefährden erheblich unseren Lebensraum und zwar nicht nur den Lebensraum von diesen die es kaufen und essen, sondern von den anderen, die das gar nicht wollen, auch.

 

3. Überall auf der Erde wachsen genau die Pflanzen die am besten das Klima und andere Bedingungen meistern und genau auf diesen Fleck Erde am besten gedeihen können. Interessanterweise wachsen in jeder Klimazone, gemessen am Nährstoffgehalt und an der Zubereitungsweise, vergleichbarer Früchte. Müssen wir dann wirklich den Pak Choi nehmen, nur weil sein Name in unseren Ohren viel besser als Mangold klingt?  Der Mensch ist ein seltsames Wesen. Ich kann Euch gleich sagen, dass die ausgewiesenen Stoffe und Wirkungen auf Organismus und unsere Gesundheit genau die gleichen sind wie bei den Einheimischen Arten. Nur die Exoten, wenn sie auf Eure Festtafel kommen, haben diese großteils nicht mehr. Die frisch geerntete Pflanze, dort wo sie gewachsen ist und auf die einheimische Bevölkerung, mit Sicherheit. Nach dem langen Transport und diversen Kühlungen und sonstigen Behandlungen, so dass sie am Ziel immer noch prächtig Aussehen, haben sie gewiss die Hälfte bereits verloren, abgesehen davon, dass unsere Körper diese überhaupt nicht erkennen und verwerten können. Es leiden nicht nur die Tiere unter Transportschäden. Die Pflanzen machen das auch, nur viel leiser.