Warum zeichnen wir das Wetter auf

Noch bis Mitte letzten Jahrhunderts waren die Bauer und damit auch die Bevölkerung absolut abhängig von den einheimischen Ernten, denn diese müssten das Überleben vielen sichern. Dafür ist es von Vorteil im Voraus zu wissen wie sich das Jahr wettertechnisch entwickelt.

Während der Raunächte werden nur grobe Tendenzen aufgezeichnet. Unsere Vorfahren konnten damals die Zeichen der Natur gut deuten und kurzfristig handeln. Nur für die Vorbereitungen war eine Langzeitprognose sehr hilfreich.


Wie wird das Wetter aufgezeichnet

Wichtig dabei ist es, am richtigen Tag, mit Aufzeichnungen, anzufangen (siehe Vorhersage nach neuem Brauch - die trifft nicht zu, da versetzt). Nach altem Brauch stimmt es genau und da fängt man ein Tag nach der Wintersonnenwende an (22.12.). Da fangen auch die Raunächte an und diese Zeit nennt sich: "zwischen den Jahren", weil es ein Scheidepunkt im Jahreszyklus ist. Da sich das Wetter immer bei Vollmond ändert, nimmt man die Mondphasen und keine Kalendermonate in Vorhersage mit ein. Irgendwann, als unsere Vorfahren damit angefangen haben, hat das Sonnenjahr ziemlich genau 365 Tage (wie heute) und ziemlich genau 13 Mondphasen (eine Mondphase 28 Tage) gehabt. Da die Erde auf der gleichen Entfernung von der Sonne geblieben ist, ändert sich die Länge des Sonnenjahrs nicht. Mit dem Mond hat es sich aber schon etwas geändert, denn der entfernt sich, in seinem Umlaufbahn, von der Erde. Das hat bewirkt, dass heutzutage eine Mondphase ca. 29 Tage dauert und ein Sonnenjahr nicht mehr 13 sondern nur noch 12,5 Mondphasen hat. In der Wetteraufzeichnung äußert sich das so, dass sich alles etwas verschiebt. Ein Tag hat 24 Stunden und diese teilt man dann durch 29 um die Tage in der Mondphase genau vorhersagen zu können. Ein Tag der Aufzeichnung steht für eine Mondphase, somit soll man alle 50 Minuten das Wetter aufzeichnen um eine ziemlich zutreffende Prognose zu haben. Es wird an 13 Tagen aufgezeichnet. Sollte man rund um die Uhr machen, aber da ich auch etwas schlafen soll und eine Eule und keine Lerche bin, kann es passieren, dass meine Vorhersagen den Anfang der Mondphase nicht so genau beschreiben. Ich gelobe Besserung ;-). Es würde mich freuen, wenn in den nächsten Raunächten mehrere mitmachen würden, so dass wir alle 24 Stunden Aufzeichnen können. Dabei ist es wichtig, dass wir nah aneinander wohnen, denn die Vorhersagen sind nicht global, sondern sehr regional, wenn nicht sogar lokal.

 

Was machen wir aber jetzt mit dieser halben Mondphase, welche über ein Sonnenjahr hinaus geht? Ist eine gute Frage, für welche ich meine eigene Lösung habe. Für mich ist immer die erste Mondphase diese in welche ich die Aufzeichnung mache, selbst wenn diese nur noch ein paar Tage dauert. Da überscheidet sich das alte mit dem neuen Jahr und die Resultate sind ziemlich gut ;-).