QUENDEL - mein Lieblingskraut
QUENDEL - mein Lieblingskraut

Kräuter an sich und Kräuter in der Küche ist ein breites Thema. Ich persönlich teile die Kräuter in vier Gruppen:

- Küchenkräuter

- Heilkräuter

- Kräuter zum Räuchern

- Färberpflanzen

Ich stamme beidseitig aus den Familien mit einer sehr langen Tradition der Kräuterheiler. Seit frühen Kindheit wurde ich spielerisch und später tiefer in die Welt der Kräuter eingeführt. Bei uns zu Hause waren selten Medikamente aus der Apotheke zu finden. Das Haus hing immer voll mit diversen Kräuter, für diverse Wehwehchen, als Genuss und zum kochen. Es duftete himmlisch.

 

JEDES KRAUT HAT EIN WIRKSTOFF

 

Die Wirkstoffe in Kräuter sind ein umstrittenes Thema. Hier werde ich schildern wie ich das sehe und wie ich es gelernt habe.

 

Nur um es vorweg zu nehmen: die Kräuter produzieren deren Wirkstoffe nicht für uns und vor allem nicht auf unseren Kommando. Das ist auch der Grund, warum in vielen Pflanzen, welche in einer sterilen Umgebung gezüchtet wurden, keine Wirkstoffe nachgewiesen werden konnten, obwohl die Volksmedizin diese schon lange verwendet. Wir schlagen auch nicht um uns herum wenn uns keiner angreift, oder? So ist es auch mit den Pflanzen. Diese entwickeln Wirkstoffe (Abwehrstoffe) erst wenn sie von deren Feinden angegriffen werden. Die Struktur und Wesen deren Feinde ähnelt diesen die auch unsere Gesundheit bedrohen. Daher können wir die Wirkstoffe aus den Pflanzen für unsere eigene Heilung verwenden. Es gibt keine Pflanze, außer künstlich erzeugten Hybriden, welche keine Wirkstoffe und Abwehrsystem hat. Keine von denen wächst so auf der Wiese und ist den Feinden wehrlos ausgeliefert. Das macht die Mutter Natur so nicht. Jede einzelne Lebewesen auf der Erde ist gewappnet sich zu verteidigen. Davon aber mehr in der Rubrik: Heilkräuter.

 

Das Sprichwort: "nur die Harten kommen in den Garten" kommt nicht von ungefähr. Gesunde Pflanzen und Kräuter erobern sich deren Platz und brauchen nicht unbedingt unsere Hilfe. Wichtig ist, diese dort wachsen zu lassen wo sie es mögen. Es passiert oft, dass man die Samen an einer Stelle anbringt und im nächsten Jahr wächst die Pflanze ganz anderswo, wo es ihr besser gefällt. Diese dann umzupflanzen, kann daran resultieren, dass sie eingeht. Die Pflanzen suchen sich deren Nachbarschaft aus, mit welcher sie gut kooperieren können. Da die Pflanzen nicht einfach so, sich mit den Wurzeln aus der Erde herausziehen und weg spazieren können, müssen sie von vorne hin ganz gut deren Gesellschaft aussuchen und das tun sie sehr, sehr gut. Man muss sie nur lassen. Plötzlich hat man bunte Beete mit starken und gesunden Pflanzen, die sich gegenseitig helfen und stärken. Da hat das Gras, Löwenzahn oder andere Wucher, keine Chance. Als Gärtner muss man sich manchmal ganz entschieden zurückhalten und Finger weg lassen. In den ersten 2-3 Jahren sieht alles ziemlich chaotisch aus, aber dann sieht man wie sich das lohnt. Manchmal wird man überrascht wer sich alles zusammen schließt. Viele Menschen machen sich zu viel Arbeit um "Unkraut" (sowas gibt es nicht) zu beseitigen und die Beete davon sauber halten. Damit wird man gewiss nie fertig. Sobald die kleinste kahle, unbewachsene, Stelle sichtbar ist, sofort wird diese von den Pionierpflanzen erobert. Diese zeigen auch an, welche Qualität die Erde an dieser Stelle hat. Die Pflanzen zeigen auch an, ob sich die Tiere an dieser Stelle aufhalten und Ausscheidungen hinterlassen. Für unsere Vorfahren, Jäger, waren die Pflanzen wunderbare Helfer auf der Beutesuche. Auch Ackerbauer später, konnten aufgrund der natürlichen Bewuchses entscheiden wo sie deren Äcker umgraben sollen und welche Pflanzen dort am besten gedeihen würden. Da hat man keine Untersuchungslabors und wissenschaftliche Studien gebraucht. Es war sichtbar und unsere Vorfahren wussten auf was sie achten sollten. Und schaue mal den Wunder an: wir Menschen leben immer noch und es gibt uns immer mehr. Das heißt auch, dass wir uns nicht verkehrt ernährt haben. Weder die Allergien, noch Unverträglichkeiten haben früher eine bedeutende Rolle gespielt. Interessanterweise, seit der Mensch die Natur neu im Labor erfinden will, sei es direkt auf dem Acker oder in der Lebensmittelindustrie, werden immer mehr und mehr Menschen allergisch und haben Lebensmittel-Unverträglichkeiten. Woran es wohl liegen könnte?

 

Nur ich will an dieser Stelle weder politisieren, noch jemanden Schuld zuschieben. In der Permaküche reden wir nur von Art-Gerecht und von nichts anderem. Jedes natürliches Lebewesen hat seinen Platz, seine Bedeutung und Daseinsberechtigung auf diesem Planeten. Verschwinden die Mäuse, stirbt auch der Mäusebussard aus. Verschwinden die Insekten, haben wir keine Früchte mehr. Stirbt Eukalyptus, gibt es keine Koalas mehr. So ist der Lebenskreis auf unseren wunderbaren Erde. Jeder ist für jemanden wichtig, notwendig und verantwortlich. Wir sollen uns endlich unserer Verantwortung bewusst werden und diese auch wahr und ernst nehmen. Wer es noch nicht gemacht hat, soll den "Kleinen Prinz" lesen.