DIE KUNST DES KOCHENS

Ein Eintopf entsteht - Foto Klaus Rau (Vesna kocht)
Ein Eintopf entsteht - Foto Klaus Rau (Vesna kocht)

Über das Kochen und gesunde Nahrung streiten sich die Menschen ständig. Eigentlich will jeder nur sein Produkt verkaufen. Ob das langzeitig auch gesund und bekömmlich ist, müssen wir abwarten.

 

Aber hier geht es ums Kochen selbst. Wie soll das Essen zubereitet werden um allen unseren Anforderungen gerecht zu sein. Wir wollen es zart, schmackhaft und bekömmlich haben. Es sollen so viele Nährstoffe aus Lebensmittel erhalten bleiben und zwar in der Form in welcher wir es am besten in unserem Körper verwerten können, so dass wir leistungsfähig und gesund bleiben.

 

Natürlich brauchen die Menschen, die viel sitzen und sich wenig bewegen, nicht so viel zu essen wie diese die körperlich intensiv arbeiten. Viele reden von den Kalorien. Kalorie ist ein messbarer Wert, mit welchen wir die Inhaltsstoffe in der Nahrung messen können, sagt aber ansonsten nichts. Es wird suggeriert, dass man auf weniger inhaltsreiche Lebensmittel ausweichen müssen, wenn wir nicht dick werden wollen. Meiner Meinung nach mag das theoretisch richtig sein, aber praktisch ein Unfug. Es geht irgendwie darum, dass man mengenmäßig so viel essen kann wie man will aber von dieser Menge nicht profitiert.  Um ehrlich zu sein, unsere Vorfahren haben sich auch nicht ständig so viel bewegt und körperlich betätigt. Man rannte nur, wenn einem der Löwe an den Fersen klebte, oder wenn es gebrannt hat. Historisch sind unsere Körper auch nicht dafür gemacht, täglich und immer drei Mahlzeiten am Tag zu haben. Täglich zu trinken ist die Hauptsache. Täglich und zu bestimmte Uhrzeit zu essen ist kein ursprüngliches Bedürfnis und Gesetz. Das ist die Erfindung neueren Zeiten und seit dem werden die Menschen auch fettleibig. Mit einem vollen Magen lässt sich auch nicht wirklich gut arbeiten, vor allem körperlich. Auch hat man in Vergangenen Zeiten nicht immer was zum essen gehabt. Vor allem nicht immer frisches Gemüse und Fleisch. Manchmal sind die Wintervorräte kaputt gegangen oder ausgeplündert worden. Oft hat man auch kein Jagdglück gehabt. Dann hat man gezwungenermaßen fasten und auf Getreide, Beeren und Nüsse ausweichen müssen. Genau diesen Rhythmus sollen wir bei unserer heutigen Ernährung auch beachten und anhalten. Ab und zu kurz fasten, dann sich mal reichlich verköstigen, dann wieder mal nur Obst und Getreide essen und so weiter, je nach Jahreszeit und eigenen inneren Rhythmus. Hier sieht man auch wie wichtig für uns es ist, dass wir saisonal und regional essen. Das erinnert mich irgendwie an meine Studententage ;-). Ich kann mich nicht daran erinnern, dass jemand von uns dick war.

 

Also, wenn man dann, in der Vergangenheit, reichlich gute Lebensmittel gehabt hat, wie hat man diese zubereitet? Man hat sie zu Suppen und Eintöpfe verarbeitet oder sie gedünstet. Ab und zu hat man auch gegrillt, wenn es mal schnell gehen sollte, aber überwiegend war die Nahrung gekocht, gedampft oder gedünstet. Damit wurde man allen oberen Anforderungen gerecht: alle Inhaltsstoffe sind im Essen geblieben, die Lebensmittel wurden nicht kaputt gemacht wurden aber sehr zart und das alles ist für unsere Körper sehr bekömmlich. Von Frittieren, scharf braten und im Wasser kochen und dann abseihen (mit einer Ausnahme - Bohnen) halte ich nicht wirklich viel. Das aber nur unter Voraussetzung, dass man frische und qualitativ hochwertige Lebensmittel hat. Wenn diese Voraussetzungen nicht erfüllt sind, dann muss man das Essen kaputt frittieren und braten um die Keime abzutöten und scharf würzen, dass man den Geschmack von Verdorbenen nicht wahrnimmt.

 

Das ist alles gut und recht, wird jemand sagen, aber wer hat heute so viel Zeit um so zu kochen? Ich behaupte mal .... ALLE. Das Kochen von so einer Mahlzeit dauert, zugegebener weise, stundenlang. Nur für was man denn die Kühltruhe und den Gefrierschrank erfunden hat? Richtig, um das zubereitete Essen aufzubewahren. Die Suppen und Eintöpfe schmecken aufgewärmt am besten. Dann nimmt man sich mal ein Tag vor und kocht einen leckeren Gulasch in einem großen Topf, füllt in die Vorratsdosen um und verstaut in den Gefrierschrank. Dann muss man die Dose herausnehmen, warm machen und lecker essen. So kann man auch Suppen, Fleischbällchen, gefüllte Paprika, Krautwickel, Knödel und unendlich vieles im Voraus kochen und später mit Genuss verspeisen.

 

Bei Interesse, werde ich solche Kochkurse veranstalten.


DIE GESCHICHTE DES KOCHTOPFS

Das Kochen am Holzfeuer
Das Kochen am Holzfeuer

Die Nahrungszubereitung ist womöglich die älteste und am besten erhaltene Erfindung des Menschen, die immer weiter entwickelt wird.

 

Wie alles angefangen hat, können wir nur vermuten. Vielleicht war das Lagerfeuer nicht unbedingt der Anfang von der gekochten Nahrung. Von der gebratenen mit ziemlicher Sicherheit, aber Kochen ist die Kunst. Es kann sein, dass man sich bei der starken Kälte in der Nähe der heißen Quellen aufgehalten hat. Das wäre ziemlich schlau und unsere Vorfahren waren auch schlau. Bei den klirrenden Kälte gefriert das Fleisch draußen und lässt sich auch nicht schneiden oder abbeißen. Die Versuche das Fleisch im Feuer aufzutauen haben zu keinen gut schmeckenden Ergebnissen geführt. Von außen war es verkohlt und von innen noch roh, oder sogar noch gefroren. Die heißen Quellen, vor allem in der Nähe der Geysire, haben immer flachere Stellen gehabt. Das heiße Wasser hat sich auch in den natürlichen Steinmulden gesammelt. Es war bekannt, dass die Wärme das Eis schmilzt. Also hat man ein gefrorenes Stück Fleisch in so eine Mulde gelegt und gewartet was passiert. In verschieden Stufen des Garens hat man kleinere Kostproben gemacht, bis das Fleisch nicht nur aufgetaut, sondern auch weichgekocht war. Dazu hat das Wasser auch noch gut geschmeckt. Es ist auch wahrscheinlich, dass der Schwefelgeschmack der heißen Quellen etwas gestört hat. Dann hat man sich an Tüfteln gemacht sowas nachzubauen.

 

Zuerst hat man versucht die größeren Steine mit dem Sand auszuhöhlen und darin zu kochen. Nur das war sehr mühsame Arbeit, bis das Loch so tief war, dass man drin was kochen konnte. Dazu kommt, dass man sehr lange herum Feuern musste, bis das Stein die richtige Temperatur erreicht hat. Das Nachgießen vom kalten Wasser hat wahrscheinlich die ganze Mühe zunichte gemacht. Wenn das Stein nur einen kleinen Riss oder Einschluss hatte ist der Stein geplatzt. Eigentlich war die Bemühung das kochende Wasser in die Höhle oder Behausung zu bringen und nicht den Kochgut raus zu der Kochstelle. Vor allem im Winter nicht und im Winter hat man den größten Bedarf nach der gekochten Nahrung gehabt. Es wurde nach dem Gefäß gesucht, welches im Feuer nicht verbrennt und das Wasser halten kann. Zuerst könnten alle Versuche gescheitert sein, da man noch keine Keramik und Metall verarbeitet hat. Wir befinden uns in der Steinzeit. Aber dann ist es jemanden aufgefallen, dass die Steine, mit welchen die Feuerstelle abgegrenzt war, sehr heiß werden und die Hitze sehr lange halten. Ein Lederbeutel, aus getrocknetem Tierhaut hält das Wasser gut. Das hat man schon lange gewusst. Dann hat man versucht einen kleineren Stein ins Feuer zu legen, diesen erhitzen zu lassen und in das Wasser im Lederbeutel zu legen. Dabei musste der Beutel nicht über Feuer hängen. Es hat gezischt und gedampft, aber das Wasser wurde wärmer. Bis man die richtigen Steine gefunden hat, die im kalten Wasser nicht platzen, hat es nicht lange gedauert. Mit dem geschickten Wechsel der heißen Steine im Wasser, hat man das Wasser sogar zum kochen gebracht. Am Boden der Lederbeutel hat man wahrscheinlich auch kalte Steine gelegt, so dass der Beutel bei diesem Akt kein Schaden nimmt. So konnte man anfangen zu kochen. Ich gehe davon aus, dass zuerst die heilenden Kräuter so zu Teen und Aufgüsse zubereitet wurden. Man hat auch die Fleischstücke, die zu zäh zum braten waren, gekocht und eine stärkende kräftige Suppe bekommen.

 

Wir gehen davon aus, dass diese Erfindung einen großen Ansporn in die Entwicklung der Menschen gebracht hat. Da das Essen ein wichtiges Grundbedürfnis des Menschen ist, hat man sich bemüht, diesen Aspekt des Lebens zu verbessern. Es kann auch sein, dass die Verarbeitung vom Lehm in Tonware und sogar die Metallverarbeitung deren Ursprung darin haben einen effektiven Kochtopf zu erfinden. Einen anderen wichtigeren Grund sehe ich da nicht. Die Steinwaffen und Werkzeuge waren scharf und effektiv. Dazu hat man die geeigneten Steine (Flint, Obsidian, Glas usw.) überall gefunden. Die Steinmenschen waren ausgezeichnete Flintknapper (Spalten von Stein). Die Steinwerkzeuge haben sich für alles was man braucht geeignet. Aus dem Holz, tierischen Teilen und Pflanzen hat man auch alles was man gebraucht hat herstellen können. Nur eine Sache ging nicht und das war der Kochtopf. Aus dem Ton und später aus Metall hat man es geschafft. Bis in heutige Zeit tüftelt man immer noch dran. Ständig kommt ein noch besserer und ein beständigerer Kochtopf oder Pfanne auf den Markt. Die Dampfmaschine und auch das Material für die Raumfahrt sind vom Kochtopf entstanden. Um Lebensmittel aufzubewahren hat man auch die Kühlung in vielen Varianten erfunden, welche dann aber auch für andere Zwecke benutzt wurde. Was wäre ein Computer ohne Kühlung?

 

Diese Erfindung ist sehr bewundernswert. Uns fasziniert auch die Kochkunst an sich. Wie sich das alles entwickelt hat. Kochen, dampfen, garen, sautieren, backen, braten, grillen und viel mehr. Wie ist man auf die Idee gekommen das Eiweiß zu schlagen und den Schaum für viele Speisen zu verwenden. Klar hat man die Errungenschaften beim Kochen auch für viele anderen Aspekte verwendet, aber unserer Meinung nach, fing die steile Entwicklung des Menschen mit der Suche nach dem geeigneten Kochtopf.