OSTARA AM 21. März

Mit Pflanzen gefärbte Eier - Ostern 2008 - Eier und Foto Vesna Rau
Mit Pflanzen gefärbte Eier - Ostern 2008 - Eier und Foto Vesna Rau

Der Winter ist endgültig überstanden. Die Tage werden länger. Die ersten Pflanzen sprießen aus dem Boden. Die Vögel arbeiten an deren Brutnester. Der Tag und die Nacht sind genau gleich lang. Danach werden die Tage immer länger. Die Sonne ist wieder gesund und seine Kraft nimmt jeden Tag zu. Das muss natürlich gefeiert werden.

 

Warum heißt es aber Ostara? Ostara war / ist eine Botin des Frühlings und Fruchtbarkeit. Sie würde als eine schöne Frau verkörpert, die immer in Begleitung ihres Krafttiers, den Hasen, anzutreffen war. Jetzt weiß man auch, wieso der Hase, am Ostern, die Eier bringt ;-). Dieses Bild haben die Gebrüder Grimm von deren Erkundungsreisen mitgebracht und weiter gegeben. Wie alt diese Geschichte tatsächlich ist weiß keiner. Allerdings verweist diese Geschichte auf eine Quelle und Ursprung bei alten Germanen. Da gab es eine Frühlingsgöttin die Eostrae hieß. Nur wir lassen hier wissenschaftliche Streitereien beiseite und besinnen uns auf einen sehr alten Brauch der Danksagung, welchen wir heute Ostara nennen. Die Eier wurden, wie heute, gefärbt und in Körbe drapiert. Das Ei ist ein unschlagbarer Fruchtbarkeitssymbol. Zur Ostara steht das Ei im Vordergrund, da die Eier der Sippe über die Hungerzeit geholfen haben. Gleichzeitig wird damit gezeigt, dass der Same der Ernte gesetzt wird. Es wird um Regen und Sonne gebeten, so dass die Früchte gut wachsen und reifen können. Der Saatgut wird gesegnet und zur rechten Zeit, zur Aussaat gebracht.

Ostereier gefärbt mit pflanzlichen Material - 2013
Ostereier gefärbt mit pflanzlichen Material - 2013

BEDEUTUNG DES FESTES

 

Die Frühlings Sonnentagundnachtgleiche ist ein großer Fest. Die Sonne steht schon ziemlich hoch am Horizont und die Natur steht in den Startlöchern. Es ist das Ende der Fasten-Zeit und der Anfang der ersten fruchtbaren Periode im Jahr. Das Saatgut wird sortiert und geprüft ob es über den Winter Schäden erlitten hat. Es wird die Aussaatzeit bestimmt und es werden die Vorbereitungen der Felder vorgenommen (pflügen, die Erde lockern, von Beikräuter befreien). Am Lucia- und am Jul-Fest hat man die Qualität des Saatguts geprüft. Während der Rau(h)nächte hat man die Wettervorhersage gemacht. Es wird entschieden wie viel Flächen werden ausgesät und was man alles zum essen braucht. Das Vieh wird für die Weide-Saison vorbereitet.

 

BEDEUTUNG DER EIER

 

Das Ei ist ein Fruchbarkeitssymbol schlecht hin. Ein Ei kündigt ein neues Leben, eine neue Zeitqualität an.

 

Die Haushennen und anderes Hausgeflügel fangen bereits im Januar wieder an Eier zu legen. Diese Eier sind für die Sippe, über die Fastenzeit (vom Imbolc bis Ostara), enorm wichtig. Daher werden die Eier festlich bemalt und gesegnet um dem Ei ein Dank auszusprechen. Es wird ein großes Eierfest zum Ostara veranstaltet, viele Eier verspeist und danach fängt die Schonzeit an. Ab der Ostara, soll man sich um den Nachwuchs im Hühnerstall kümmern. Die Glücken sollen die Eier ausbrüten. In dieser Zeit legen sie auch keine Eier mehr, bis die Küken ca. 4-6 Wochen alt sind (3 Wochen auf den Eier liegen plus 4-6 Wochen Kükenführung - macht ca. 7-9 Wochen Eierlose Zeit aus). Ungefähr ab dem Mitsommer, hat man wieder Eier auf dem Speiseplan. In der Frühjahr (Lenz) war es, in den alten Zeiten, verboten die Eier zu essen. Auch die Wildvögel sollten sich vermehren, daher hatten alle Eier Schonzeit.

 

Also, damit erklärt sich die Ostara-Tradition mit den Eier. Es kann auch ein Pfannkuchen-Fest veranstaltet werden (werden wir auf dem Keltenmond-Hof machen).

 

WIE WIRD OSTARA GEFEIERT

 

Alle werfen sich in die Schale und ziehen bunte und festliche Kleidung an. Die Körbe werden mit gehäkelten oder bestickten festlichen Tüchern ausgelegt und es kommen bunt bemahlte Eier hinein. Dazu kann man sehr gerne die ersten blühenden Blumen und Pflanzen legen (Forsythie, Narzissen / Osterglocken, Schneeglöckchen, Veilchen, Weidenkätzchen usw.). Das Körbchen wird gesegnet. Jetzt können die Eier auch verspeist werden und das macht man nicht einfach so. Es gibt unzählige Bräuche und hier zähle ich nur ein paar davon auf:

 

 

- Ein kleines rundes Brot (eher Brötchen) im Zopfform, mit dem Loch in der Mitte backen (für jeden Familienmitglied eins) und ein Ei hinein legen. Diesen zum Frühstück servieren.

 

- Wer Hasen hat, soll diese, am Ostara, besonders mit Futter verwöhnen, segnen lassen und die Ställe säubern und ausräuchern. 

 

- Am Ostara wird das Quellwasser geholt und für die zeremonielle Waschungen, durch den ganzen Sommer bis Winter, aufbewahrt. Das Ostara Wasser verdirbt nicht! Nach der Ostara pinkelt das Reh in die Quelle und das Wasser ist nicht mehr rein genug. Die zeremonielle Eier-Waschung, mit einem Teil des Wassers, durchführen.

 

- Eier-Waschung - die Eier werden den jungen Frauen hingehalten, welche mit den gebundenen Weide-Ruten die Eier segnen und mit dem Ostara-Wasser besprenkeln. Das soll Gesundheit, Freude und Fruchtbarkeit ins Haus bringen. 

 

- Eier verstecken - diese suchen dann die Kinder und Erwachsene. Es wird immer derjenige belohnt, der die meisten Eier findet, oder derjenige mit dem kleinsten oder dem größten Ei. Die Eier können im Haus, aber auch in dem Garten versteckt werden.

 

- Eier rollen - die hart gekochten bunten Eier rollt man über die Wiese. Der Sieger ist derjenige, wessen Ei (unbeschadet) am weitesten rollt.

 

- Ostereiertitschen - jeder Beteiligte hat ein hart gekochtes Ei in der Hand. Die Eier werden mit allen Teilnehmer "getitscht" (aneinander geschlagen). Der Sieger ist derjenige der als letzter ein unbeschädigtes Ei hat. Während des Spiels, kassiert der Sieger immer das Spiel-Ei von dem Verlierer ein.

 

- Eier-Tanz - da werden die Schotten-Fans wach :-). Die Eier werden auf die Erde gelegt. Es wird ein hüpfender Tanz ausgeführt, solange die Musik spielt. Getanzt wird direkt zwischen den Eier. Der beste Tänzer hat kein Ei zertreten.

 

- Eier-Tanz - Variante zwei - das ist ein Paar-Tanz. Die Tänzer klemmen das Ei mit dem Stirn zwischen sich. Die Musik spielt. Wer das Ei verliert, muss von der Tanzfläche weg. Der letzte verbliebene Paar ist der Sieger.