Sommer 2011
Bei unserem ersten Besuch, sah unser zukünftiger Garten so aus.
Seit Jahrzehnten konventionell bewirtschafteter Acker.
Herbst 2012
Bei unserem letzten Besuch, vor der Übernahme, sah es dann so aus. Die Früchte wurden geerntet und es war alles kahl.
Die Erde war trocken und verklumpt. Es wird sich erst später herausstellen, was für Bodenverhältnisse da herrschen.
Herbst 2012
Es grünt so grün...
Seit der Ernte wurde hier nichts mehr gemacht. Die vergessenen Samen haben getrieben. Man sieht wie es gedroschen wurde.
Da wir einen Naturgarten wollten, galt jetzt abzuwarten.
Wir haben die ersten Bäume und Sträucher gepflanzt. Am Ende stellte sich heraus, dass das keine gute Idee war. Der Boden war, von der intensiven landwirtschaftlichen Bewirtung, so belastet, dass sich die natürliche Bepflanzung sehr schwer getan hat. Unsere ersten Birken, Quitten und Ginseng sind qualvoll eingegangen.
Februar 2013
Hurraaaaa, wir haben ein Traktor!!!!
Jetzt kann es los gehen.
Juli 2013
Die ersten Pionierpflanzen am Werk. Die Ackermelde und Mohn sind überall. Wir haben Weidegrassamen ausgesät und jetzt gilt es wieder zu warten.
Der "Kräuterkrater" wurde ausgebaggert und bepflanzt. Hier gilt es jetzt auch zu warten.
Gleichzeitig zu bauen und gärtnern, hmmm.
Einige der eingepflanzten Sträucher haben überlebt und wachsen. Auf der Veranstaltungswiese wurde die Feuerstelle ausgegraben und mit Steinen ausgekleidet.
Sekundenboden
Hmmm, der Boden sieht schwierig aus.
Direkt nach dem Regen ist alles matschig und zwei Tage später klaffen schon die Risse im Boden auf.
Inzwischen haben wir festgestellt, dass wir einen sogenannten Sekundenboden haben. Unser Garten hat einen ordentlichen Gefälle Richtung Süden. Eigentlich ideal für die Einpflanzung. Richtig Sonnengeliebt. Aaaaaber, die untere Hälfte ist schwer lehmig und die obere sandig. Humusschicht, an besseren Stellen, 5-10 cm.
Vor dem Winter haben wir gepflügt und das Pferde- und Kuhmist ausgebracht. Das Resultat ist gänzlich ausgeblieben.
August 2013
Die ersten Kartoffel im unteren Teil des Gartens.
Lecker waren sie auf jeden Fall, nur eine Kartoffel in Murmel- bis Golfballgröße ist nicht wirklich ein Erfolg.
Die Zwiebel, Kohlrabi, Kohl, Erbsen, Ringelblumen, Mais und Fenchel haben es nicht geschafft. Die Pastinaken, Möhren und rote Beete sind schon gekommen, waren aber sehr krumm und haben sich sehr schwer getan.
September 2013
Die Himbeeren und Brombeeren haben es geschafft. Die Malve, Kamille und Borretsch sind wunderbare Farbtupfer zwischen dem Mohn, Ackermelde und Sauerampfer. Diverse Kleearten (Hornklee, Rotklee, Weißklee, Steinklee, Honigklee uvm.) besiedeln auch den Raum. Langsam wird es bunt.
Sommer 2014
Vom April bis Juni 2014 kamen unsere Schafe. Die Aufstellung der Herden hat unsere ganze Freizeit in Anspruch genommen. Wir wollten die Krainer Steinschafe züchten. Da wir keine große Weideflächen haben, haben wir uns zuerst erkündigt ob in der Region die Landschaftspflege gewünscht und vorhanden ist. Mit Begeisterung seitens Behörden wurden uns die Flächen in Aussicht gestellt, nur zuerst müssen wir eine Herde haben.
Um lange Geschichte kurz zu machen, haben wir unsere ganze Kraft, zwischen 2014 und 2016, in die Schafe gesteckt. Die Herde ist von 10 auf 50 Mutterschafe angewachsen. Wir haben immer wieder nach den Flächen gefragt und uns beworben und auf einmal gab es keine Flächen mehr, die wir bekommen könnten. Die ganze Mühe und Zeit waren umsonst. Das Haus- und Gartenprojekt sind in dieser Zeit sehr schleppend vorangegangen. 2017 haben wir die Schafe an die Züchter verkauft und nur 3 Krainer Steinschafe und 5 Ouessant Schafe behalten.
Herbst 2014
Die Bienen sind bei uns eingezogen. Die Schlehen und Mispel tragen die ersten Früchte.
Die Ouessant Schafe machen gute Arbeit bei der Gartenpflege. Die anderen Schafe sind in den Streuobstwiesen in Nachbarschaft und machen deren Arbeit dort.
Mispel
Die Mispel sind super leckere Früchte und ein schöner Strauch im Garten. In unserem Laden wird auch Mispel-Gsälz angeboten.
Da fast alle unsere Besucher bis jetzt zuerst dachten ich rede von Mistel und die Mispel für sie völlig unbekannt war, widme ich ihr hier ein paar Zeilen.
Das auf dem Foto ist Mispel. Die Früchte sind in diesem Stadium noch nicht reif und auch nicht genießbar. Erst nach den ersten Frostnächten, vor dem Winter, reifen die Früchte langsam heran.
Es ist wirklich traurig, dass ein Strauch mit dem botanischem Namen "Mespilus Germanica" hierzulande völlig in Vergessenheit geraten könnte. Die Mispel ist keine Züchtung. Sie kommt so natürlich vor. Der Grund warum so ein wunderbarer Gewächs in Vergessenheit geraten konnte kann nur daran liegen, dass die Mispelfrucht sehr große Kerne hat und eine Verarbeitung nur per Hand möglich und die Schale nicht genießbar ist (den Fruchtmark einzeln aus den Schalen ausdrücken und Kerne entfernen). Ich mache mir diese Arbeit gerne, da die Früchte wirklich himmlisch schmecken. Sie schmecken ungefähr wie ein süßer Apfelmuse mit Zimt. Vielleicht ist das der Grund wieso die Menschen Apfel mit Zimt mögen ;-).
14. Juni 2015
Den 14. Juni 2015 werden wir nie vergessen. Das war ein wirklich trauriger Tag für unseren Garten.
Das ist alles was von unserem schönen Garten übrig geblieben ist. Nämlich nichts. Der schwere Hagel hat an allen jungen Bäumen und Sträucher die Rinde abgeschält und sie einfach vernichtet.
Die ganze Investition konnten wir nicht wiederholen. Zu viel haben wir eingepflanzt. Jetzt müssen wir auf die Erneuerungskraft der Natur hoffen und sie ihren Werk tun lassen.
Im Jahr 2015 hatten wir keine Früchte, Beeren oder Gemüse gehabt. Mit einem Schlag, innerhalb 45 Minuten, war alles vernichtet.
Mehr über diesen Ereignis kann man hier lesen.
Juli 2016
Im Juli 2016 sind neue Bewohner auf unseren Hof eingezogen. Unsere Hühner.
Bis heute machen sie uns sehr viel Freude.
Herbst 2016
So kamen sie aus der Erde. Die zwei Möhren in einer festen Liebesumarmung. Ob die Merkurknoten dafür verantwortlich sind?
Im Jahr 2016 blieben die, im Vorjahr zerschlagenen, Sträucher und Bäume kahl und krank. Selbst die Schlehen und Hagebutten trugen keine Früchte.
August 2017
Die Schafe sind verkauft und der Sanddorn trägt schwere Früchte. Das war jetzt das erste Mal, dass der, in 2013, eingepflanzte Sanddorn die Früchte trägt. Es duftet himmlisch.
Die anderen Beersträucher haben wieder keine Früchte getragen. Sie kränkeln immer noch.
Herbst 2017
Die Kürbise sind reif und abgeerntet. Die Gurken und Zucchinis haben die Schnecken gefressen.
Der nächste Gartenversuch im oberen Teil des Grundstücks hat wieder keine erwünschten Resultate erbracht. Jeweils eine Vesperdose Bohnen und Erbsen, ein kleiner Sack Kartoffeln und ein paar Möhren haben wir ernten können. Die Zwiebel sind bisher kein einziges Mal gewachsen. Es müssen die Hochbeete her.
Frühjahr 2018
Der Löwenzahn blüht und ergab eine reiche Ernte für mein Löwenzahn Sirup.
Die Stelle für den diesjährigen Nutzgarten ist gepflügt und für die Früchte gerichtet. Nur meine Nase sagte mir: "lass es dieses Jahr bleiben, daraus wird nichts". Und wie ich Recht behalten habe. Die Trockenheit hat bewirkt, dass nach der Heuernte kein Grashalm mehr gewachsen ist.
Juli 2018
Was nicht auf dem Feld gewachsen ist, passierte im Stall. Die neuen Küken sind da :-).
Die Mama Mathilda hat es wieder geschafft aus 10 Eier die 9 kleine Küken auszubrüten.
Herbst 2018
Ein verrücktes Jahr. Im Oktober haben die Pflanzen angefangen zu wachsen.
Die Schlehen sind am Strauch ausgetrocknet bevor sie reif wurden. Nicht mal die Vögel wollten sie haben. Außer Himbeeren und Brombeeren gab es keine weiteren Beeren im Garten. Dafür gab es aber viele Walnüsse und kleine aber schmackhafte Äpfel. Die Kürbise und Mispeln haben uns aus nicht im Stich gelassen.
Frühjahr 2019
Neues Jahr, neues Glück. Herzlich willkommen Gänseblümchen!!! Über sie habe ich mich richtig gefreut. Jetzt ist die Wiese vollständig. Inzwischen haben viele Heil- und Nutzkräuter die Wiese besiedelt. Spitzwegerich, Schafgarbe, Hirtentäschel, Gundermann, Brennnessel, Taubnessel, Wegwarte, Honigklee, Minze und viele andere.
Das Jahr hat im April gut angefangen, aber der Mai hat wieder alles zunichte gemacht. Die jungen Triebe am Walnuss und Esskastanie sind erfroren. Ewig schade. Da wir unsere Gaststube eröffnet haben, blieb nicht viel Zeit für den Garten. Sowieso steht der Beschluss fest, die Hochbeete für die nächste Saison aufzubauen.
Der Löwenzahn ist unter Regen auf- und abgeblüht. Es gab keine Ernte. In paar trockenen Tagen zwischen drin, habe ich geschafft ein paar Kräuter zu ernten. Da bin ich gespannt wie das Jahr weiter verläuft...
Herbst 2019
Sämtliche Versuche, an verschiedenen Stellen im Garten, haben keine zufriedenstellende Resultate mit Gemüseanbau im Freiland gezeigt. Der vorhandene Boden gibt es einfach nicht her, egal was wir machen. Der Humusschicht fehlt komplett. Der Beschluss die Hochbeete und Gewächshaus zu stellen steht jetzt endgültig fest. Wir müssen nur die Zeit finden es im Herbst und über den Winter zu machen.
Der Rest bleibt eine Schaf- und Hühnerweide. Dazu kommen immer mehr nützliche Kräuter auf der Weide zum Vorschein. Sehr gut für den Kräuterschnaps, Teen, Salben, Tinkturen und andere Zubereitungen.
Frühjahr 2020
Die Hochbeete stehen endlich, die Wasserversorgung (Regenwasser) ist, für den Anfang gesichert. Die fünfte Mondphase hat den lang ersehnten Regen gebracht (Dank an die Große Mutter und an die Wässer des Westens). Es kann gesät und gepflanzt werden.
Das Gewächshaus haben wir noch nicht aufgestellt (liegt noch verpackt in der Scheune). Ob und wann, steht noch in den Sternen ;-).
Herbst 2020
Es hat sich gelohnt, eine reiche Ernte konnte eingefahren werden
Das Jahr 2021
Es war ein anstrengendes Jahr mit vielen Hindernissen. Der Sommer war nass und kalt. Keine guten Bedingungen für das Gemüse.
Dafür war das ein sehr gutes Kräuterjahr.
In diesem Jahr hatten wir einen Sterbefall in der Familie und die ganze Bürokratie dauert noch Zeitlang. Daher wenig Zeit für die Berichte.
Diese hole ich nach, versprochen!!!
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