Ob wir die Eier zum Ostara oder zu einem anderen religiösen Ostern Termin färben, ist hier nicht wichtig.

 

Ein alter Brauch hält sich bis heute und zum Ostara / Ostern werden die Eier gefärbt.

 

Mehr über andere Bräuche, zu diesem Fest, und warum es so ist könnt ihr hier lesen.

 

Hier geht es nur darum die Eier an diesem Tag hübsch zu machen.

 

Wen es interessiert hier ist auch ein Video in welchen erklärt wird wieso die Eier zum Ostara / Ostern so wichtig sind.


DIVERSE FARBEN

Wir legen den großen Wert auf die natürliche Farben. Hier ein paar Beispiele. Ihr könnt auch jede denkbare Pflanze (außer giftigen, falls ihr die Eier essen wollt) nehmen, welche beim Kochen die Farbe ins Wasser abgibt.

- Kurkuma, Kamille, Birkenblätter - gelb

- Rote Zwiebel Schalen - dunkel Rostbraun

- Braune Zwiebel Schalen - Braun

- Rote Beete / Himbeeren - Rot

- Brennnessel / Spinat - Grün

- Blaukraut - Blau

- Blaubeeren - Blau-Lila

                                                                                                           - Kaffee - Kaffee / Schwarztee -Braun

 

Die natürliche Farben können heiß oder kalt verwendet werden. Die Menge des pflanzlichen Materials ist ziemlich groß. Das Wasser muss das Pflanzenmaterial gerade so bedecken. Heißt sehr viel reinstopfen. Wer da spart, bekommt keine kräftige Farben. Beim Pulver (Kurkuma, Rote Paprika, Matcha Tee), kommen ungefähr 3 Esslöffel auf ein Liter Wasser.

Manche benutzen für die rote Farbe die Cochenille-Läuse. Ich mache es nicht. Es gibt genug pflanzen mit welchen man färben kann, da muss man nicht unbedingt diese Tierchen nehmen.

 

HEIß FÄRBEN

 

Vorbehandlung der Eier: die Eier müssen frei von Schmutz und Fett sein. Ich wasche diese im Wasser, trockne sie und lege sie dann in Essig für ein paar Minuten.

 

Nur die Zwiebelschalen werden anderes behandelt. Hier setzt man die Zwiebelschalen und Eier zusammen in ein Topf und übergießt mit KALTEM Wasser. Erst dann auf die Platte setzen und aufkochen lassen.

 

Bei allen natürlichen Farben, wenn man eine starke Farbe haben möchte, dauert die Kochzeit, bei heißem Verfahren, ca. 30 Minuten. Das Eigelb ist dann staubtrocken, aber die Eier sehen schön aus ;-). Hier wird zuerst das Pflanzenmaterial abgekocht (außer Zwiebel - siehe oben), so dass die Farbe im Wasser ist und erst dann die Eier hinein und kochen. Das grobe Pflanzenmaterial davor entfernen, ansonsten bekommt ich hässliche Flecken bei der Berührung mit dem Ei. Beim Pulver (Kurkuma) ist es egal.

 

Ihr könnt auch mit Zugabe von Essig und Salz experimentieren. Dabei verändern sich die Farben von Stark (Blaukraut) über mäßig bis so gut wie nicht (Zwiebel). Allerdings sollen die Farben, mit Essigzugabe besser haften.

 

Nach dem Kochen, die Eier im Sud auskühlen lassen. Inzwischen nicht mit dem Löffel oder anderen Gegenständen berühren, ansonsten kratzt Ihr die Farbe ab. Ganz vorsichtig, mit den spitzen Finger, die Eier aus dem Sud nehmen und auf ein Gitter oder Tuch zum trocknen ablegen. Aufpassen, dass die Eier auf der kleinsten Fläche aufliegen. Erst komplett trocken hält sich die Farbe sehr gut. Während des Trocknens, werden die Eier immer dunkler und kräftiger gefärbt.

 

KALT FÄRBEN

 

Zuerst die Farben vorbereiten. Das Pflanzenmaterial ca. 30 Minuten in wenig Wasser kochen. Durchsieben und das Wasser aufbewahren. Das Pflanzliche Material kann auf Kompost. Das gefärbte Wasser dann in Gläser oder Schüssel eingießen (die Menge hängt davon ab, wie viele Eier wir färben wollen) und auf Zimmertemperatur auskühlen lassen. Dann die Eier reinigen und in einem Topf mit Wasser, Salz und Essig, kochen, bis sie hart gekocht sind. Noch warme Eier dann in Sud mit gefärbten Wasser legen und mehrere Stunden (mindestens 2 Stunden), am besten über Nacht, liegen lassen und gelegentlich drehen. Dabei sind die Ergebnisse nicht so schön wie beim heißen Verfahren, aber immer noch sehr sehenswert.


AUCH OHNE SCHALE BUNT

 

Die natürliche pflanzliche Farben haben einen großen Vorteil vor den künstlichen. Mit denen kann man auch dass Innere vom Ei, durch die Schale, interessant gestalten.

 

Die Eier normal für das Kaltfärben kochen (die Farbe muss schon vorbereitet und ausgekühlt sein). Bevor die Eier in die Farbe getaucht werden, diese an ein paar Stellen anschlagen. Nicht drauf hauen, nur ein bisschen, so dass die Schale feine Risse aufweist (Krakelee) und keine Löcher oder Mulden entstehen. So präparierte Eier in die Farbe legen und mindestens 2 Stunden liegen lassen. Die Eier sollen schon gut warm sein, daher am besten diese, direkt nach dem Kochen, präparieren und in die Farbe tauchen.

 

So bekommt man wirklich ein Überraschungsei, wenn man die gefärbte Schale entfernt.


Die künstliche Farben verwenden wir nicht, aber es steht alles auf der Packung ;-).


DIVERSE TECHNIKEN

Wenn Ihr die Eier nicht nur gefärbt, sondern auch noch verziert haben wollt, stelle ich hier ein paar Techniken vor.

 

Es geht ganz einfach mit ein Paar Hilfsmittel, bis zu sehr kompliziert, mit mehreren Vorgängen.

 

Bei manchen Techniken, werden nur die leere Eierschalen gefärbt oder bearbeitet. Dabei handelt es sich um sehr komplexe Muster und Verfahren. Die Eier sind dann so schön, dass man sie nicht zerstören, sondern aufbewahren möchte. Mit dem Inhalt würden sie zu schnell verderben.

 

Da es unzählig viele Techniken gibt, stelle ich hier nur ein paar davon vor, welche entweder interessant sind, oder welche jeder ganz einfach zu Hause machen kann.

 

Eine der einfachsten Techniken - Marmorieren mit Öl, eignet sich für die natürliche Farben nicht gut.


DIE ABKLEBETECHNIK

 

Das ist eine der einfachsten Techniken und das Resultat lässt sich sehen.

 

Hier kann man mit einer oder mehreren Farben färben. Dabei ist es wichtig im Voraus zu wissen, wie das Ei danach aussehen soll.

 

Auf dem Bild habe ich das einfache Papierklebeband (Malerklebeband) verwendet. Dieses in passende Breite schneiden und verwenden. Alle Flächen, welche NICHT gefärbt werden sollen, müssen fest abgeklebt werden (alle Luftblasen raus und gut mit dem Finger eindrücken). Zuerst wird es mit der dunkelsten Farbe gefärbt (siehe oben bei Farben), falls man mehrfarbig arbeiten will. Auskühlen und gut austrocknen lassen. Erst dann das Klebeband vorsichtig entfernen. Dann wieder abkleben und die nächste Farbe, nur im kalten Verfahren anwenden. Immer von der dunklesten bis zum hellsten Farbe weiter färben, bis man mit dem Resultat zufrieden ist.


DIE ALTER-STRUMPF TECHNIK

 

Das ist auch eine sehr einfache Methode. Benötigt wird ein alter Strumpf (alte Strumpfhose aus Nylon, mit dem Zwiebelnetz geht das auch), Schere, Pflanzenteile (Blätter, Blüten, Grashalme usw.) oder aus dem Papier ausgeschnittene Formen. Da funktioniert alles, was sich im Wasser nicht komplett auflöst. Vorsicht bei farbigen Papier, vor allem Krepppapier, den dieser färbt auch und verdirbt womöglich das Ergebnis. Dazu kommt, dass die Druckfarben gesundheitlich bedenklich sind. Daher am Besten einfachen weißen Kopierpapier verwenden.

 

An dem Strumpf den ersten Knoten, ganz am Rand, festknoten, so dass das Ei hinein gelegt werden kann, ohne herauszufallen. Den Knoten in die Hand legen und den Strumpf über die Finger nach hinten stülpen, so dass der Knoten zu Handfläche schaut und das Innenteil vom Strumpf wie ein Nest in der Hand liegt. Das Ei vorsichtig in die bestrumpfte Hand legen, so dass sich die Motive nicht verschieben. Die Hand mit dem Strumpf um das Ei schließen, stramm spannen und auf der anderen Seite vom Ei mit einem festen Knoten verschließen.

 

Da auch der Knoten ein Muster erzeugt, kann man mit vielen Knoten am Strumpf eine Art Batik Muster erzeugen. Der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt. Alles was auf dem Ei dicht bedeckt ist, bleibt von der Farbe verschont. Wickelt einen schönen Spitzenband um das Ei, eine Schnur, Wollfäden (färben ab - kann interessant sein), oder alles was Euch einfällt. 

 

Interessant können auch die Eier werden, auf welche man kleinere Stückchen verschiedenen Zwiebelschalen (Rot, Braun) verteilt, in ein Strumpf fest bindet und, zum Beispiel, mit Blaukraut färbt. Die Zwiebelschalen hinterlassen deren Farbe dort wo sie aufliegen und der Rest wird Blau. Ein sehr schöner Marmoreffekt (siehe Bilder unten).

 

So vorbereitete Eier soll man am besten im heißen Verfahren färben.

 

Nach dem Kochen, die Eier im Sud auskühlen lassen. Danach aus dem Wasser nehmen und sofort den Strumpf / Netz / Stoff ganz vorsichtig aufmachen, die Kratzer vermeiden. Kurz austrocknen lassen, aber nicht ganz. Vorsichtig das aufgeklebte Material, mit einem Tuch oder Küchenkrepp, vom Ei entfernen. Danach mit dem Öl (ganz wenig auf ein Wattepad tropfen) oder mit der Speckschwarte vorsichtig anreiben und zum Glanz bringen.


TECHNIKEN FÜR AUSGEBLASENE EIER

Manche der unteren Techniken können auch auch auf die Eier angewandt werden, welche man danach essen möchte. Es steht jedem die Entscheidung frei, ob er so viel Mühe investieren will wenn der Werk kurze Zeit danach zerstört wird.

 

Auf der Spitze vom Ei (schmälere Seite) ein sehr kleines Luftloch stechen (die innere Membrane und das Eigelb müssen durchgestochen werden) und auf dem Boden vom Ei ein etwas größeres Loch machen, durch welches das Inhalt vom Ei ausgeblasen werden kann.

 

ACHTUNG: die rohe Eier können Salmonellen beinhalten. Das Ei davor mit Alkohol reinigen und am besten mit einem Strohhalm, oder kleine Pumpe ausblasen.

 

Danach die leere Eierschale gut mit Wasser ausspülen und trocknen lassen. Den Inhalt vom Ei für leckere Speisen verwenden.

 

Die hohle Eierschalen können genau gleich gefärbt werden, wie die ganze Eier.

Je nach Technik, können die Eier, sobald sie richtig trocken sind, mit dem Gips ausgefüllt werden, um diese zu stabilisieren oder schwerer zu machen, denn wir wollen die Eierschale färben. Durch die Löcher kann ein Stoffband gezogen werden. Dann kann man diese auch aufhängen.

 

Wenn etwas schief gehen soll, kann man immer noch die Eierschale weg kratzen und es bleibt ein Gips-Ei übrig.

 

Bei manchen Techniken muss die Eierschale hohl bleiben (siehe unten).

 

Viel Spaß beim Ausprobieren.


DIE EIER MIT FARBE BEMALEN

 

Das ist ziemlich die einfachste Technik überhaupt. Es können alle mögliche Farben verwendet werden, je nach dem ob man die Eier danach essen will, oder die ausgeblasene Eier bemalt werden.

 

Selbst mit Wasserfarben kann man die Eier bemalen. Dafür nimmt man die Seifenwasser, so bleibt die Farbe besser auf dem Ei haften.

 

Vor dem Bemalen, kann man die Eierschalen in einer Grundfarbe färben, oder weiß lassen.

 

Ob mit Tempera, Tusche, Ölfarben, Acrylfarben, Erdpigmenten, Filzstiften, Permanentmarker oder Lacken, kann man richtige Kunstwerke auf dem Ei schaffen. Vom Spray, Air-Brush über Pinsel, Schwamm bis zur Grashalm, Zahnstocher oder Feder kann man alles benutzen.


DIE KRATZTECHNIK

 

Für diese Technik braucht man wirklich viel Gefühl und Übung.

 

Hier kann es vom Vorteil sein, die hohle Eier mit dem Gips auszugießen. Die Eierschalen aber davor mit der Wunschfarbe färben, ansonsten bleibt der Effekt weg. Auf dem Bild sind die hohle Eier mit Zwiebelschalen gefärbt.

 

Alles was man für diese Technik benötigt ist ein Teppichmesser und Geduld. Das Muster wird in die Eierschale so eingeritzt, dass nur eine ganz dünne Schicht abgetragen wird, so dass die ursprüngliche Eierschalenfarbe wieder sichtbar ist.

 

Für schwache Nerven ist diese Technik nicht, denn bis zum letzten Kratzer kann die Eierschale platzen.


DIE DREMEL-TECHNIK

 

Diese Technik erzeugt den gleichen Effekt wie die Kratztechnik, aber da kann man viel feiner arbeiten. Benötigt wird ein elektrisch betriebener Dremel (Werkzeug) oder ein Zahnbohrer.

 

Mit dem Dremel werden unterschiedlich dicke Schichten der Oberschale entfernt, so dass man entweder die untere Eierschalenfarbe sieht oder ganz feine Übergangsschattierungen bekommt.

 

Noch eine Technik für ganz geduldige, mit starken Nerven ;-).

 

Auf dem Bild ist ein Ei, dass davor mit der Wachstechnik (siehe unten) gefärbt wurde.


DIE LOCHSPITZEN-TECHNIK

 

Diese Technik verbindet die Dremel-Technik mit Maltechnik zusammen. Es funktioniert nur auf den Hohlen Eierschalen, ohne Gipsfüllung.

 

Die Eierschalen bleiben weiß (oder werden weiß grundiert - das stabilisiert grundsätzlich), dann hat man wirklich den Lochspitzeneffekt. Die Eierschalen können aber auch gefärbt werden, je nach Geschmack.

 

Mit dem Dremel werden ganz vorsichtig die Löcher, in gewünschter Form, in die Eierschale gebohrt. Das erfordert sehr viel Geduld und sichere Hand. Danach wird jedes Loch mit Acrylfarbe (oder eine andere Farbe welche dick aufgetragen werden kann) umrandet und weitere Motive aufgemalt.

 

Da wir hier wirklich die Lochspitzen Stoff nachahmen wollen, ist es wichtig, dass die Malfarbe nur eine Nuance dunkler ist, als die Grundfarbe vom Ei.


DIE BIENENWACHS-TECHNIK

 

Das ist die spannendste und gleichzeitig die aufwändigste Technik überhaupt. Die Resultate lassen sich aber sehr gut sehen.

 

Diese Technik ähnelt der Batik-Technik auf der Seide. Mit dem Bienenwachs werden die Bereiche, welche nicht gefärbt werden sollen, bedeckt.

 

Mit dieser Technik können die Eier nur im Heißverfahren gefärbt werden.

 

Benötigt wird eine Kerze, ein Klumpen reinen Bienenwachs (Kerzenwachs ist dafür nicht geeignet, auch die Stearinprodukte nicht), eine Feder mit Kiel (mit der Nadel geht es auch, das ist aber mehr eine Tropfentechnik als richtiges Musterzeichnen), ein Teller (oder andere Ablage) und viel, viel Geduld und Idee wie das Endprodukt aussehen soll.

 

In dieser Technik ist die Muster mindestens zweifarbig. Nach oben gibt es keine Grenzen.

 

Hier die Beschreibung der Utensilien und Technik, welche auch unterschiedliche Vorgehensweise hat:

 

 

Variante I - zweifarbige Eier

Für diese Variante werden die Eier gekocht und in einer Wunschfarbe komplett gefärbt. Diese Farbe ist am Ende die Farbe in welcher die Muster ist. Die andere Farbe ist die ursprüngliche Eierschalen Farbe.

 

1. Die FEDER: Eine gängige Feder für Tusche am Kiel reicht dafür aus (siehe oben). Da das Ei eine gewölbte Oberfläche hat und die Hand nicht gut aufgelegt werden kann, kann die Feder in ein Holzstab quer befestigt werden (siehe das erste Bild unten). So hat man eine andere Handposition und für manche kann es die Sache wesentlich erleichtern. Das ist auch die beste Position um lange und gerade Linien auf dem Ei zu ziehen. Die Feder muss aus Metall sein, da diese direkt mit dem Feuer in Kontakt kommt.

 

2.  Das WACHS kann wie folgt vorbereitet werden. Einen Walnussgroßen Wachsklümpchen zwischen den Finger gut kneten und immer wieder an der Kerzenflamme halten, bis es weich, gut formbar und schwarz ist. Die Schwarze Farbe ist nur dafür wichtig, dass man die gezeichnete Linie auf dem Ei auch sieht. Dann aus diesem Wachs dünne "Würmchen" formen und auf den Teller legen (siehe Bild oben). (Das untere Bild zeigt einen geübten Eiermaler der mit dem rohen Bollen Wachs arbeitet. Für die Anfänger ist es nicht gut, da man ohne Übung ziemlich wackelige Ergebnisse bekommt.).

 

3. Das BEMALEN vom Ei kann jetzt gleich beginnen. Die Kerze ist an, die "Wachswürmchen" liegen auf dem Teller, die Feder ist bereit, die Eier haben bereits die gewünschte Musterfarbe und sind auf Zimmertemperatur ausgekühlt. Das Motiv steht fest. Mit der Feder nimmt man einen kleinen Stückchen Wachs (Linsengröße - lieber am Anfang weniger als zu viel), wie in einen Löffel, auf und hält es über die Flamme bis das Wachs komplett flüssig und heiß ist und in der Federwölbung bleibt. Dann gilt es schnell und präzise zu arbeiten. Bei den Linien nicht zögern, sondern in einem Zug durchziehen. Auf der kühleren Eioberfläche wird das Wachs ganz schnell wieder hart. Wenn man die Feder länger auf einer Stelle hält, fließt mehr Wachs aus der Feder raus, es entstehen unschöne Verdickungen an den Linien und alles wirkt ungleichmäßig. Auch das Wachs in der Feder kühlt ab. Macht Euch aber keine Sorge. Kein Meister ist vom Himmel gefallen. Die Anfängereier können auch sehr schön werden. Es heißt üben, üben, üben, bis man es richtig gut kann.

 

4. Die FEHLERKORREKTUR. Natürlich kann etwas schief gehen und die Linie sitzt nicht so wie wir es gerne hätten. Das heiße Wachs verschließt aber alle Poren am Ei wirklich dicht und hinterlässt eine fettige Schicht. An der Stelle welche ausgebessert werden soll die Wachsschicht mit einer Rasierklinge oder mit dem Teppichmesser so weit wie möglich abkratzen, ohne die untere Farbschicht zu beschädigen. Die Stelle aufwärmen und mit dem Küchenpapier aufwischen bis keine Wachsreste mehr übrig sind. Es gibt aber dabei keine Garantie, dass hier die Grundfarbe entfernt werden kann. 

 

5. Das FINISH. Wir sind schon fast fertig mit dieser Methode. In einer Schüssel das Wasser mit Essigessenz, in Verhältnis 1:1 einrühren und die Eier hineinlegen. Mindestens eine Stunde warten. Das Wasser/Essig Gemisch löst die Farbe, welche nicht mit dem Wachs bedeckt ist, vom Ei wieder ab. Das Ei aus dem Schüssel nehmen und mit einem Krepp oder einem weichen Küchentuch das Ei abrubbeln und die Farbreste vom Ei entfernen. Da kommt die ursprünglich Eierschalenfarbe zu Vorschein. Danach mit einer Rasierklinge oder Teppichmesser die Wachszeichnung vom Ei vorsichtig abkratzen. Unter dem Wachs kommt die gewünschte Farbe zum Vorschein. Schön mit Öl oder Speckschwarte anfetten und das Ergebnis bewundern.

 

Diese Variante ist eine super Übung für die zweite Variante. Das Ergebnis sieht aus wie eine Malerei auf dem ungefärbten Ei. Ist sehr schlicht, kann aber sehr schön werden. 

 

Variante II - zwei- oder mehrfarbig - "old School"

Bei dieser Variante arbeitet man mit rohen, gesäuberten Eier. Das ist gleichzeitig die älterste Kunst der Eiermalerei. 

 

1. Die Feder und das Wachs werden wie in der Variante I vorbereitet. Alle anderen Utensilien sind auch gleich. Die einzige und damit entscheidende Unterschied ist, dass hier die Eier weder gekocht, noch mit Grundfarbe gefärbt sind. Wir arbeiten mit den rohen Eiern im ersten Schritt.

 

2. Die REIHENFOLGE und MUSTER. Zuerst soll man sich die Muster ausdenken und diese auch farblich festlegen. Wie komplex diese sein soll und wie viele Farben man verwenden will, ist nur die Entscheidung jeden einzelnen. Die Beispielmuster könnt ihr hier unter auf den Bilder 3-6 sehen.

GANZ WICHTIG ist, immer daran zu denken, das wir hier im Negativ-Modus arbeiten (das Gegenteil von der Variante I). Also, nicht das was mit dem Wachs gezeichnet ist wird farbig, sondern alle Flächen welche NICHT mit dem Wachs bedeckt sind. Anderes gesagt, die AUSSPARTECHNIK.

 

3. Die FARBAUSWAHL. Wenn man hier mehrfarbig arbeiten will, es ist wichtig zu bedenken, dass jede weitere Farbe, welche man anwendet, die vorherige Farbe verstärkt, verändert, bzw. ein Einfluss auf diese nimmt. Das kann man nur so vermeiden, dass man bei jedem neuen Wachsauftrag auch die Flächen mit dem Wachs bedeckt, welche vorher gefärbt wurden. Wenn man nicht ganz präzise arbeitet, können unschöne weiße oder mischfarbige Ränder an der Muster entstehen. Daher ist es, für Anfänger empfehlenswert zuerst höchstens mit drei Grundfarben zu arbeiten. Zum Beispiel, in der richtigen Reihenfolge: Dunkelbraun, Blau, Gelb - wobei nach der Gelbfärbung die blaue Farbe grün wird. Das Ergebnis ist dann Schwarz - Grün - Gelb. Oder, Dunkelbraun, Rot, Blau - das Ergebnis ist Schwarz - Lila - Blau usw. 

 

4. Das BEMALEN vom Ei kann jetzt gleich beginnen. Die Kerze ist an, die "Wachswürmchen" liegen auf dem Teller, die Feder ist bereit, die Eier sind sauber und entfettet. Das Motiv steht fest. Da es zuerst mit der dunkelster Farbe gefärbt wird, gilt es alle Bereiche auf welche diese dunkelste Farbe NICHT hin kommen darf, mit dem Wachs zu bedecken. Mit der Feder nimmt man einen kleinen Stückchen Wachs (Linsengröße - lieber am Anfang weniger als zu viel), wie in einen Löffel, auf und hält es über die Flamme bis das Wachs komplett flüssig und heiß ist und in der Federwölbung bleibt. Dann gilt es schnell und präzise zu arbeiten. Bei den Linien nicht zögern, sondern in einem Zug durchziehen. Nicht zu stark drücken, ansonsten geht die Feder auseinander. Auf der kühleren Eioberfläche wird das Wachs ganz schnell wieder hart. Wenn man die Feder länger auf einer Stelle hält, fließt mehr Wachs aus der Feder raus, es entstehen unschöne Verdickungen an den Linien und alles wirkt ungleichmäßig. Auch das Wachs in der Feder kühlt ab. Macht Euch aber keine Sorge. Kein Meister ist vom Himmel gefallen. Die Anfängereier können auch sehr schön werden, genau weil sie ungleichmäßig sind. Es heißt üben, üben, üben, bis man es richtig gut kann. Es müssen auch nicht immer die klare geometrische Formen genommen werden. So akkurat wie unter habe ich es selbst auch nie hinbekommen. Also entspannen und den Spaß an der Sache haben und nicht die Perfektion anstreben.

 

5. Das FÄRBEN erfolgt hier ausschließlich im Heißverfahren. Daher arbeiten wir, im ersten Schritt, mit rohen Eier. Wie bereits gesagt, fangen wir mit der dunkelsten Farbe an. Wenn wir mit pflanzlichen Farben arbeiten, ergeben die rote Zwiebelschalen die dunkelste rost-braune Farbe auf dem Ei. Das Färben erfolgt wie bei normalen Färben mit Zwiebelschalen. In das kalte Wasser mit viel Zwiebelschalen legt man die, mit dem Wachs ausgesparte, Eier hinein, lässt das ganze aufkochen und ca. 30 Minuten kochen lassen. Noch heiße Eier herausnehmen und das flüssige Wachs, mit einem Tuch oder Küchenkrepp, gründlich, nach Möglichkeit vollständig, entfernen. Wenn wir richtig gearbeitet haben, müssen die Eier so aussehen, wie auf dem Bild 4 unten. Alles was unter dem Wachs war ist weiß geblieben, der Rest hat eine schöne rostbraune Farbe.

 

Hier könnten wir schon aufhören, weil es wirklich schön aussieht. Aber die Linien sollten nicht weiß bleiben, oder? Dafür benötigen wir kein Wachs mehr. Wir müssen nur sicherstellen, dass die weißen Linien vollständig vom Wachs befreit sind. Im Kalt- oder Heißverfahren können wir die Eier in die gewünschte Farbe eintauchen. Die weiße Zeichnung wird die neue Farbe aufnehmen und die vorherige Farbe wird nachgedunkelt.

 

Aber wenn wir vom Anfang an die mehrfarbige Eier haben wollten, ist unsere Muster noch nicht fertig. Auf dem Ei ist zu diesem Zeitpunkt nur die dunkelste Farbe vorhanden. Hier gilt es jetzt, die Wachsspuren gründlich zu entfernen und weiter mit dem Wachs zeichnen. Im zweiten Schritt werden alle Felder mit dem Wachs bedeckt, welche die nächste Farbe nicht aufnehmen sollen. Wieder im heißen Verfahren die nächste Farbe (die nächst dunkelste) auftragen, die Wachsreste vollständig entfernen und so weiter machen, bis die letzte Farbe auf dem Ei ist. Bitte beachten, dass jede weitere Farbe die vorherigen entweder nachdunkelt oder völlig verändert. Die empfindliche Farben, oder diese welche so bleiben sollen wie sie sind, müssen mit dem Wachs, vor dem Färben, vollständig bedeckt werden.

 

6. Das FINISCH. Sobald die letzte Farbe aufgetragen und die Wachsreste vollständig entfernt sind, wird das Ei mit dem Öl oder Speckschwarte berieben und zum Glanz gebracht.

 

Variante III - Tropfen- oder Punkttechnik

Bei dieser Variante benutzen wir ebenfalls rohe, nicht gekochte und nicht vorgefärbte Eier.

 

1. Statt Feder und "Wachswürmchen" wird hier ganz anderes gearbeitet. Das Werkzeug ist ein stabiler Draht mit ganz glattem Ende oder eine Nadel mit leicht abgerundeter Spitze. Für so ein Werkzeug kann auch ein Halter gebastelt werden (siehe Bild 2).

 

2. Das Wachs wird in ein metallenes Schüsselchen gegeben, mit ein bisschen schwarze Farbe oder Rus vermischt und auf der Herdplatte erwärmt. VORSICHT, die niedrigste Stufe nehmen, ansonsten kann es brennen. Allerdings wäre es am besten, wenn man es in einer Duftlampe, mit Kerzenwärme, erwärmen würde.

 

3. Die Maltechnik hier, erfordert viel Bewegung. Für jeden Punkt auf dem Ei, muss die Nadel wieder in Wachs eingetaucht werden. Es können ganz runde Punkte aufgetragen werden, welche am Ende ein Bild machen. Die aufgetragene Punkte können auch mit der Nadel in unterschiedliche Richtungen verzogen werden. Aus jedem Punkt können auch mehrere Strahlen gezogen werden. Da wir hier keine längere Linien ziehen können, ist diese Technik etwas für ganz geduldige. Am Ende wird es aber belohnt, denn es können wirklich schöne Muster entstehen. Diese Technik eignet sich besonderes für die Aborigine Punkt-Malerei auf den Eiern.

 

4. Sobald das Wachs ausgehärtet ist, können die Eier gefärbt werden. Das Färben der Eier ist genau gleich wie bei der Variante II. Hier kann man auch mehrfarbig arbeiten. 

Ich wünsche Euch viel Spaß und Erfolg beim Malen und verzieren und ganz tolle Resultate. Es würde mich unendlich freuen, wenn ich von Euch die Bilder mit Ergebnissen, nach meiner Anleitung, bekommen würde. Diese stelle ich dann hier auf der Seite vor.

 

Ich freue mich schon über eure Zuschriften und Bilder!